Bilderstrecke: Die Entstehung des „We’re all mad here“ Shirts
In den Bilderstrecken möchte ich dir zeigen, wie ich bei meinen Arbeiten vorgehe, in welcher Reihenfolge ich die Arbeitsschritte vollziehe und wie so langsam das fertige Werk entsteht.
Die einzelnen Schritte kommentiere ich dabei so gut es geht, damit man sie nachvollziehen kann.
Beginnen möchte ich dabei mit einer kurzen Beschreibung des Projekts und einer Auflistung der benötigten Materialien.
Los geht`s.
Das „We’re all mad here“ Shirt
Im Rahmen meiner Tests der Marabu Sets entstand das „We’re all mad here“ Shirt. Das Motiv aus dem Alice im Wunderland Film hatte ich schon länger auf meiner Wunschliste – allerdings hatte ich bisher noch keine Idee gehabt, wie ich es auf ein Shirt bringen könnte, damit es so wie auf der Vorlage aussehen würde.
Nach einigem Hin- und Herüberlegen nutzte ich spontan zwei der Sets, nämlich das Marabu Screen Printing Textil Set für die Umrisse der Katze und die Schrift und das Marabu Aquarelle Textil Set – um das es im Test ja eigentlich gehen sollte – für den Hintergrund. Mit dem Ergebnis bin ich tatsächlich mehr als zufrieden.
Die einzelnen Arbeitsschritte in chronologischer Reihenfolge beginnen mit der Übertragung des Motivs und münden dann im Auftrag der unterschiedlichen Farbschichten.
Bei diesem Shirt stand mal zuallererst das Motiv fest – das passiert mir eigentlich selten. Normalerweise finde ich für ein Kleidungsstück nicht das richtige Motiv – hier hatte ich für das Motiv lange nicht die richtige Technik.
Nur mit der Aquarelltechnik alleine wäre es nicht möglich gewesen, gezielt weiße Stellen freizulassen für Schrift und Katze. Ein kleiner Vorabtest zeigte, dass die Printfarbe aus dem anderen Set äußerst geeignet war, der Aquarellfarbe zu wiederstehen. Da man mit Aquarellfarben fließend und mit viel Wasser arbeitet, wird das Ergebnis immer ein wenig vom Zufall mitgestaltet. Also musste etwas Fixes her, das nicht von der Farbe überlaufen werden würde. Ich hätte das Ganze sicherlich auch mit normaler weißer Farbe vormalen können.
Der Vorteil des Druckes war hier, dass Malen mit Weiß auf Weiß kein Spaß ist. Man muss immer gut kontrollieren, wo man schon war, was noch fehlt etc. Beim Druck sind nach einem Mal alle Stellen weiß, die weiß sein sollen. Zwar ist der Aufwand der Vorbereitung hier größer, aber das Ergebnis und die Nerven, die ich damit spare, nicht mit Weiß auf Weiß zu malen, sind es definitiv wert gewesen.
Da ich also für die Drucktechnik eine ausgeschnittene Vorlage aus Papier brauchte, musste ich vorbereitend das Motiv mit dem Cuttermesser ausschneiden.Wem das Ausschneiden mit dem feinen Messer nicht liegt, sollte hier auf andere Tricks zurückgreifen. Es ist schon ein ziemlicher Fummelkram.Besonders die Zähne sind nervig. Bei den Buchstaben mit „Innenleben“ muss man zudem aufpassen, nicht einfach außenrum alles wegzuschneiden. Man muss immer kleine Ecken stehenlassen, damit die Mitten stehenbleiben können und nicht mitgedruckt werden. Zu sehen hier bei den „A“, dem „D“ und den „E“.Die ausgeschnittenenen Reste.An den Kanten musste ich ein bisschen improvisieren, da ich ja wieder den Druck bedenken musste. Hätte ich die Katze einfach „ausgeschnitten“, wäre ja überall um sie herum die weiße Farbe gewesen. Also arbeitete ich mit ausgefransten Linien.Alles, was ich für das Shirt brauche – zwei Marabu Sets und dazu weiße Textilprintfarbe.Das Textil Print Set von Marabu kommt nun also zuerst zum Einsatz. Die passenden Aquarellfarben, sowie Pinsel und Schwämmchen habe ich auch schonmal parat gelegt.Die Vorlage passe ich an das Drucksieb an. Sie wird dann zugeschnitten und von hinten mit Kreppband am Sieb befestigt.Überall, wo nachher keine Farbe auf den Stoff soll, muss Kreppklebeband hin.Die fertig vorbereitete Schablone. Das hat bisher am meisten Zeit in Anspruch genommen. Das Drucken selbst wird gleich ziemlich flott über die Bühne gehen.Wie immer gehört ein Brett oder eine dicke Pappe in das Shirt, damit keine Farbe durchdrückt. In diesem Fall – es werden gleich Aquarellfarben mit viiiiiieeeeel Wasser über dieses Shirt laufen – habe ich das Brett sicherheitshalter in Frischhaltefolie eingeschlagen. So sifft weniger durch.
Beim Arbeiten mit Aquarellfarben und der damit verbundenen Menge Wasser, sollte man tatsächlich lieber auf Pappe im Shirt verzichten. Weicht sie auf, hat man hinterher womöglich eine riesen Sauerei. Auch sollte einem bewusst sein, dass die Farbe direkt auf die Rückseite durchläuft, wenn kein Brett mehr dazwischen liegt.
Hier kann man die Frischhaltefolie gut erkennen. Da das Brett sehr dünn ist und – wie man sieht – die Farbe sowieso schon gerne aufsaugt, hatte ich Befürchtungen, es könnte mit mehr Wasser bis zur Unkenntlichkeit aufquellen. Deshalb diese Schutzmaßnahme.Die Schablone kommt an die gewünschte Stelle auf das Shirt. Dass sie nicht so besonders groß ist, weil der Rahmen ja nicht mehr hergibt, ist in diesem Fall wirklich nicht schlim: Die Aquarellfarben sollen ja nachher im Mittelpunkt stehen.Mit dem Spachtel trage ich – wie in der Anleitung beschrieben – eine Linie weißer Farbe auf.Anschließend verteile ich sie mit dem Rakel – erst mit wenig Druck, anschließend kräftiger. Man sollte den Rahmen dabei übrigens sehr gut festhalten, sonst ruiniert man sich unter Umständen das ganze Motiv. Ich habe hier kurz und kontrolliert fürs Foto losgelassen.Die Schablone wird vorsichtig abgehoben……und offenbart das gelungene Ergebnis.
Nach diesem Schritt ist es ganz wichtig, die weiße Farbe richtig trocknen zu lassen. Am besten fixiert man sie auch anschließend direkt mit dem Bügeleisen. Da Stoffmalfarben wasserlöslich sind, solange sie nicht fixiert wurden und wir gleich mit sehr viel Wasser arbeiten, wäre sie sonst vielleicht weg oder würde zumindest Schaden nehmen.
Die Vorlage lege ich mir neben mein Werkstück, damit ich eine grobe Vorstellung habe, was wohin soll. Die Farben aus dem Set passen übrigens wirklich ausgesprochen gut zur Vorlage.Neben Farbe, Pinsel und Schwamm brauche ich jetzt auch noch ein Schälchen mit Wasser.Zunächst feuchte ich mithilfe des Schwämmchens die Stellen an, an denen gleich die Farbe verlaufen soll. Ich arbeite zum ersten Mal mit dieser Technik und muss selbst erst einmal ausprobieren, was welchen Effekt bringt.Jetzt kommen die ersten Farbklekse. Noch verläuft es nicht so stark, wie gedacht.Für mehr Verläufe brauche ich mehr Wasser. Ich beschließe, ab jetzt weniger Fotos zu machen, da ich nun dank des Schwämmchens und des bunten Wassers sehr farbige Hände habe und das Handy nicht vollsauen möchte.Nach einer ersten Zwischenpause kann ich wieder Fotos machen. Abgesehen davon, dass Wasser und Farbe sich langsam ihren Weg am Brett vorbei bahnen -.- bin ich bisher mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Vorallem gefällt mir außerordentlich gut, wie fantastisch der Plan mit dem gedruckten Weiß aufgegangen ist.
Zu diesem Zeitpunkt kommt mir dann eine Idee, die ich so niemandem empfehlen kann. Da Wasser und Farbe sowieso schon dabei sind, am Brett auf die Rückseite vorbeizulaufen, beschließe ich, das Shirt in diesem Zustand über eine Stuhllehne zu hängen, weil ich gerne noch ein paar herunterlaufende Farben auf dem Shirt haben würde. Leider habe ich nicht bedacht, dass das Shirt inzwischen wirklich klatschnass ist und ich es alleine kaum gebändigt bekomme. Sobald ich es vom Brett befreit habe, wollen Vorder- und Rückseite zusammenfinden, was ein sofortiges Abfärben zur Folge hätte.
Unter Schimpfen und Fluchen schaffe ich es trotzdem, das Shirt über die Stuhllehne zu befördern und wie durch ein Wunder bleibt die Rückseite farbunversehrt. Dennoch war das nicht die beste Idee, die ich bis dato hatte.
Da ist es also – das Shirt über der Stuhllehne. Mit dem Fön trockne ich es ersteinmal notdürftig, damit es nicht zu sehr tropft und kleckert.Beim Anblick des bunten Wassers kommt mir die Idee: „Das muss man doch noch irgendwie verwenden können.“Die Rollärmel des Shirts will ich damit behandeln, damit sie ein bisschen fetziger aussehen.Wo man auch arbeitet – der Hund schleicht sich immer wieder auf die Fotos. 🙂Ärmel und Kragen sind nun auch bunt und ich muss sagen, ich bin mit dem Ergebnis wirklich außerordentlich zufrieden.Getrocknet und schlussendlich noch mit ein paar Farbspritzern versehen ist das Shirt bereit, fixiert und getragen zu werden.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-15 at 19:02 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API