Bilderstrecke: Die Entstehung des „Multibocker“ Shirts – Siebdruckedition –
In den Bilderstrecken möchte ich dir zeigen, wie ich bei meinen Arbeiten vorgehe, in welcher Reihenfolge ich die Arbeitsschritte vollziehe und wie so langsam das fertige Werk entsteht.
Die einzelnen Schritte kommentiere ich dabei so gut es geht, damit man sie nachvollziehen kann.
Beginnen möchte ich dabei mit einer kurzen Beschreibung des Projekts und einer Auflistung der benötigten Materialien.
Los geht`s.
Das Multibocker-Siebdruck Shirt
In der Bilderstrecke Die Entstehung des Multibocker Kissens habe ich bereits eben jenes für meinen Mann angefertigt. Weil ihm das Motiv so gut gefiel und er es schade fand, dass das Kissen kaum jemand zu Gesicht bekam, habe ich ihm kurzerhand noch ein Shirt derselben Machart bedruckt. Das ist der riesengroße Vorteil der Schablonen: Hat man diese einmal fertig, ist das Motiv wirklich unendlich oft reproduzierbar.
Die einzelnen Arbeitsschritte in chronologischer Reihenfolge beginnen mit der Übertragung des Motivs und münden dann im Auftrag der unterschiedlichen Farbschichten.
Auch wenn ich die Schablone natürlich nicht für jedes Projekt neu anfertige und diese hier tatsächlich auch schon fertig war, werde ich ihre Entstehung auch noch einmal zeigen. Dafür starten wir mit dem Grundmaterial: der Mylarfolie.Als erstes muss das Motiv also zur Schablone werden. In diesem Fall habe ich mich entschieden, die einzelnen Motivteile auch zu einzelnen Schablonen zu verarbeiten. Denn da der Siebdruckrahmen aus dem Marabu Set nicht viel größer ist, hätte ich eh keine Din A4 große Schablone darunter bekommen. Am Rechner habe ich das Motiv bezüglich der Größe und der Abstände soweit angepasst, dass alles auf eine Folie und später unter den Rahmen passt.
Fertigt man wie hier mehrere Schablonen zu einem Motiv an, so ist man später in der Gestaltung auch etwas freier. Es ist leichter, andere Farben ins Spiel zu bringen, die Anordnung mal zu ändern oder ähnliches. Von daher war es nicht schlimm, dass der Rahmen nur diese Größe hatte.
Beim Erstellen der Schablonen muss man – besonders wenn man wie hier ein großes Blatt zerschneidet – unbedingt auf die Ränder achten. Normalerweise bin ich ein Riesenfreund davon, möglichst platzsparend zu arbeiten und die Zwischenräume zwischen ausgeschnittenen Dingen so klein wie möglich zu halten. Bei Schablonen ist das aber keine besonders gute Idee. Denn ohne ausreichend Rand kann sie nicht funktionieren.Mit einem scharfen Cuttermesser geht es los. Die Vorlage habe ich hinter die Folie gelegt, damit ich möglichst nur durch eine Schicht schneiden muss. Das Ganze habe ich dann mit Malerkrepp befestigt. Eine Zeit lang habe ich mit Büroklammern gearbeitet. Da ich aber die Angewohnheit habe, mein Werkstück immer zu drehen und sie dabei immer an der Kante der Schneidematte hängenbleiben und abgehen, habe ich davon Abstand genommen.Buchstabe für Buchstabe geht es los. Die ersten sind immer noch etwas fummeliger, bis man sich wieder an die Handhabung von Werkzeug und Material gewöhnt hat. Hast du wenig Übung, übe ruhig an einem Probestück, bevor du dich an die eigentliche Schablone wagst. Die Folie weist doch noch andere Eigenschaften auf, als z.B. Papier. Man schneidet schnell mal zu weit oder die Folie reißt an einem Schnitt einfach weiter, wenn man das Innenleben zu stark herauszieht.Da man die Schablone im Idealfall öfter verwenden will, sollte man bei diesem Arbeitsschritt wirklich nicht schludern. Mache dir auch unbedingt vorher Gedanken über Innenflächen – sie wie hier bei dem „R“. Es ist sehr ärgerlich, wenn man Gedankenversunken alles ausschneidet und solche Stellen dann natürlich nicht mehr befestigt sind und die ganze Schablone ruiniert ist. Und ja, falls die Frage aufkommt: Das ist mir auch schon mehr als einmal passiert….Der erste Schriftzug ist fertig. Wie du sehen kannst, habe ich nicht so tief geschnitten, dass die schwarze Schrift der Vorlage auch herausgelöst wurde. Das spart Kraft, Zeit und Klinge.Weiter geht es mit dem zweiten Schriftzug. Den Bock hebe ich mir für den Schluss auf. Da ich das Motiv selbst entworfen habe, sind dort keine Schwachstellen bezüglich der Schablonenerstellung zu erwarten. Hier haben wir davon gleich drei Stück: das „B“, das „O“ und das „R“.
Es kann übrigens durchaus schick aussehen, wenn man das Inlett der Buchstaben komplett herausschneidet. Das hat dann ungefähr den Effekt wie früher in der Schule: Wenn mir langweilig war, habe ich alle geschlossenen Flächen der Buchstaben auf Arbeitsbögen ausgemalt. Das kennst du vielleicht auch noch. So sieht das Ganze dann beim Schablonendruck auch aus. Kann man machen, sieht halt ein bisschen anders aus und passt auch nicht zu jeder Schriftart. Entscheidet man sich aber dafür, sollte man so konsequent sein und es bei allen Buchstaben so machen.
Wie man sieht, habe ich kleine „Stege“ stehengelassen, damit die Inletts der Buchstaben nachher frei von Farbe bleiben können. Achtung: Das kann die Schablone durchaus ein wenig instabil machen. Je kleiner sie ist und je größer der Teil, der an dem kleinen Steg hängt, desto leichter reißt die Schablone beim Ablösen vom Stoff.Weiter geht es mit dem Bockkopf. Da ich wie gesagt das Motiv selbst am Rechner erstellt habe, konnte ich auf schwierige Stellen für eine Schablone vorab schon Rücksicht nehmen. Sehr praktisch!Trotzdem muss ich gerade bei dieser Schablone später auch gut aufpassen. Da hier große Teile an kleinen Übergängen hängen, darf man nicht mit ganzer Kraft versuchen, die Schablone später abzuziehen. Aber mit ein bisschen Fingerspitzengefühl ist das gar kein Problem.Die drei fertigen Schablonen. Jede für sich passt unter den Siebdruckrahmen.Als erstes ermittele ich nun die spätere Position auf dem Shirt.Anschließend beginne ich mit dem Herzstück des Motivs – dem Bock. Die Schablone wird mit Malerkrepp auf der Rückseite des Rahmens befestigt. Es ist darauf zu achten, dass alles Stellen rundherum gut abgedeckt sind. Ansonsten kann schnell Farbe dorthin geraten, wo keine hinsollte.Die Farbe wird aufgerührt und mithilfe des Spatels in einer Linie auf dem Rahmen aufgetragen. Von dort aus wird sie gleich mit dem Rakel über das Motiv gezogen.
Da ich für diesen Arbeitsschritt meine beiden Hände brauche, damit nichts verrutscht und mein Hund noch keine anständigen Bilder machen kann, bleibt dieser Arbeitsgang unbebildert.
So sieht das Ganze dann fertig gerakelt und abgezogen aus. Ich bin zufrieden. Das Schwarz der Pupillen werde ich nachher mit einem Pinsel malen.Der muss jetzt trocknen, bevor ich weiter machen kann…Denn würde ich das auf der noch feuchten roten Farbe machen, würde alles verschmieren…Auch hier gilt: Alles großzügig und sauber abkleben, einen Streifen Farbe auftragen und beim Rakeln gut festhalten.Rahmen und Ergebnis: Sieht gut aus!
Nicht nur auf das Trocknen der Farbe muss man zwischendurch warten. Auch den Siebdruckrahmen muss man jedes Mal gut sauber machen und ausgiebig trocknen lassen. Das Sieb selbst trocknet eigentlich ganz gut und zügig, aber da der Rahmen selbst aus Sperrholz ist, braucht er entsprechend länger.
Und nun kommt der letzte Schriftzug. Man kann sehen, dass ich unten nicht alles abgeklebt habe. Hier darf ich also gleich nicht zu weit rakeln.Da die Schrift so gebogen ist, habe ich hier ausnahmsweise die Farbe auch im Bogen aufgetragen, damit nicht so viel unterwegs im Sieb verloren geht.Und hier einmal die verteilte Farbe vor dem Abheben der Schablone.Und einmal abgehoben.Das Motiv kurz vor der Vollendung. Sobald die Farbe weit genug getrocknet ist, kommen noch die Pupillen dazu. Dann ist das Shirt auch schon fertig.Der letzte Schritt war nun nicht mehr schwer. Und damit ist das Shirt dann auch schon fertig. Nur das Fixieren nicht vergessen! Das Erstellen der Schablone dauert bei dieser Technik im Prinzip am längsten. Und diesen Arbeitsaufwand hat man auch nur beim ersten Mal. Danach kann man die Schablonen immer und immer wieder verwenden.
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