Bilderstrecke: Die Entstehung des Red Dead Redemption II Shirts
In den Bilderstrecken möchte ich dir zeigen, wie ich bei meinen Arbeiten vorgehe, in welcher Reihenfolge ich die Arbeitsschritte vollziehe und wie so langsam das fertige Werk entsteht.
Die einzelnen Schritte kommentiere ich dabei so gut es geht, damit man sie nachvollziehen kann.
Beginnen möchte ich dabei mit einer kurzen Beschreibung des Projekts und einer Auflistung der benötigten Materialien.
Los geht`s.
Das Red Dead Redemption II Shirt
Für das Marabu Textil Transfer Set, das ich zum Testen zur Verfügung gestellt bekommen hatte, brauchte ich ein Motiv. Da das Set verspricht, dass man damit auch die komplexesten Motive, ja sogar Fotos, einfach und problemlos auf Stoff bringen kann, konnte es ruhig ein schwieriges Motiv sein. Am besten eines, dass ich wegen seiner Komplexität so niemals malen würde. Die Entscheidung war recht schnell getroffen und meine Wahl fiel auf ein Gamemotiv: Red Dead Redemption II – eines meiner unangefochtenen Lieblingsspiele. Die sogenannten Wallpapers hierzu sehen allesamt richtig gut aus, waren mir aber ehrlich gesagt zu aufwändig zum Malen. Auf den meisten sind nämlich die Gesichter der Protagonisten zu sehen und Gesichter sind nun mal die absolute Königsklasse beim Malen – besonders auf Stoff.
Da ich allerdings von diesem Transfer Set auch nicht so besonders viel erwartete – mir war die Technik so noch nicht untergekommen – war ich gespannt bis skeptisch, wie gut das Ergebnis werden würde. Zumal ich es hier ja nicht mit Malen im eigentlichen Sinne zu tun hatte, so wie ich sonst arbeiten würde. Das größte Manko an dieser Transfer Methode – aus meiner Sicht – liegt in der Auswahl der Textilien: Nur weiße Stoffe sind wirklich gut damit zu gestalten. Da ich persönlich ja am liebsten ein helles, freundliches Schwarz bevorzuge, war das etwas schade. Aber vielleicht konnte mich ja ein gelungenes Motiv darüber hinwegtrösten.
Vorab sei gesagt: Wie im Test des Transfer Textil Sets von Marabu bereits beschrieben, habe ich es mit schwarzem Stoff probiert – leider ohne Erfolg. Ich habe also nichts unversucht gelassen. Das Set beinhaltet übrigens alles, was man zum Gestalten braucht: Einen Rakel, einen Pinsel und die zwei Gläschen mit dem Transfer- und dem Protectmedium.
Vorlage, ausgedruckt mit einem Laserdrucker, spiegelverkehrt und in der richtigen Größe, am besten auf dickerem Papier (100 g/qm)
Malerkrepp zum Fixieren der Vorlage
einen gut belüfteten Arbeitsplatz
Brett oder Pappe zwischen den Stofflagen
Jetzt folgen die Bilder der einzelnen Arbeitsschritte in chronologischer Reihenfolge. Das Shirt bekommt eine Vorder- und eine Rückseite.
Im Set befinden sich alle Utensilien, die man für das Gestalten des Shirts benötigt: Ein Pinsel, ein Rakel und das Transfer- und das Protectmedium.Als erstes brauchte ich das ausgedruckte Motiv. Dabei sind zwei Dinge entscheidend: Es muss ein Laserdruckerausdruck sein und er sollte – je nach Motiv – vorab gespiegelt werden. Optimal ist dickeres Papier mit einer Stärke von 100 g/qm.Das Motiv wird nun mit der Bildseite nach unten an der richtigen Stelle auf den Stoff gelegt. Bei dieser Technik ist es ebenfalls sehr wichtig, ein Brett oder eine dicke Pappe zwischen die Stofflagen zu legen. Ansonsten drückt eine der Flüssigkeiten mitsamt Farbe durch.Als nächstes wird das Papier mit dem Motiv rundherum mit Malerkrepp befestigt. Der Stoff darunter sollte optimaler Weise schön glatt und faltenfrei liegen.Ab jetzt sollte man zügig und ohne Unterbrechungen arbeiten. Fängt man mit dem Transfermedium an, muss man auch direkt im Anschluss rakeln. Es empfiehlt sich bei diesem Arbeitsschritt übrigens, ein Fenster zu öffnen: Das Transfermedium riecht (logischerweise) stark nach Lösungsmitteln.Das Transfermedium wird dort aufgetragen, wo man die Farbe von der Vorlage auf den Stoff bringen möchte. Da ich hier kein akkurates rechteckiges Bild haben wollte, ließ ich die Ränder etwas auslaufen. Man kann aber direkt schön sehen, wie das Motiv zum Vorschein kommt.Man darf nicht zu sparsam mit dem Transfermedium sein, damit auch genügend Farbpigmente auf den Stoff übertragen werden können. Bevor man mit dem Rakeln beginnt, sollte man auch noch einmal überprüfen, ob das Papier noch überall feucht genug ist.So sieht das Motiv nun mit aufgetragenem Transfermedium ohne Rakeln aus. Noch schnell ein Foto gemacht, bevor es auch schon weitergehen muss.Die Arbeit mit dem Rakel ist nun gar nicht so einfach. Man muss genügend Druck aufbauen, dabei darf das Motiv aber auf keinen Fall verrutschen. Auch den Stoff sollte man nicht zu weit schieben. Bei der Vorderseite – also diesem Motiv war ich sogar noch ein bisschen zu zaghaft: Ich hätte gut und gerne noch mit mehr Druck rakeln können. Aber das feste Papier hat hier durchaus seine Vorzüge: Es verrutscht per se nicht so schnell.Stunde der Wahrheit: Vorsichtig ziehe ich das Papier ab und bin schon mal überrascht, wie viel Farbe tatsächlich im Stoff gelandet ist. Wie gesagt – ich hatte keinerlei Erwartungen an diese Methode.Im Gegensatz zu meinen anderen Bilderstrecken entsteht das Bild hier wirklich innerhalb von Sekunden… Sehr faszinierend.Spannend finde ich, dass die Silhouetten der Van-der-Linde Gang irgendwie nicht komplett schwarz gedruckt wurden. Sie sehen auf dem Papier zwar optisch so aus, sind es aber – wie man am Stoff sehen kann – nicht wirklich. Die komplette Durchfärbung fehlt.Man kann erkennen, wo die Farbe auf dem Papier fehlt.Obwohl die Farben deutlich blasser sind, als bei der Vorlage, sieht das Motiv dennoch stark aus. Und ich finde das Blasse auch irgendwie passend. Man kann sehen, dass ich rechts schon mehr Druck mit dem Rakel ausgeübt habe. Nun muss das Bild trocknen, bevor es mit dem Protectmedium versiegelt werden kann.Das Protectmedium wird auf die getrocknete Farbe aufgetragen, um sie waschbeständig zu machen. Man sollte es wirklich nur auf die Farbe auftragen, da der Stoff dadurch steifer wird.Beim Protectmedium kann man leider nicht so gut sehen, wo man schon überall war. Das muss man sich hier ein bisschen merken, damit man keine Stelle auslässt.Das Protectmedium muss nun seinerseits auch trocknen, anschließend wird das Ganze noch gebügelt, um endgültig fixiert zu sein. Ansonsten ist die Vorderseite damit fertig – und sieht schon ziemlich gut aus!
Als nächstes kommt die Rückseite.
Dieses Motiv – auch aus RDR 2 – habe ich mir für die Rückseite des Shirts ausgesucht. Ich finde es total schön und ausdrucksstark – aber gemalt hätte ich das so nie – viel zu aufwändig.Auch hier das gleich Spiel wie bei der Vorderseite: Das Motiv wird mit der Bildseite auf den Stoff gelegt und angeklebt. Jetzt habe ich ja schon ein bisschen Erfahrung und entschiede, das Papier nicht mehr komplett rundherum zu befestigen.Es ist wirklich faszinierend, wie schnell man hier das Ergebnis erahnen kann. Nach drei Pinselstrichen hat man schon das Gefühl, man wäre ein großartiger Künstler.Wieder entscheide ich mich, die Ränder nicht gerade, sondern ein bisschen unegal zu gestalten. Oben habe ich leider mit dem Medium getropft. Jetzt muss zügig gerakelt werden.Der Rakel und ich sind inzwischen per Du und ich gehe jetzt mit deutlich mehr Schmackes zu Werke. Wichtig: Papier trotzdem gegen Verrutschen schützen!Ich bin nun sogar so kess, dass ich beim Rakeln immer mal wieder einen Blick unters Papier werfe, ob mir die Farbintensität schon zusagt. Aber Achtung: Hierbei kann auch einiges schiefgehen und alles verrutschen! Man kann übrigens den Punkt, an dem ich gekleckert habe, leider sehen, obwohl ich dort natürlich nicht gerakelt habe.Nachdem ich mit der Farbintensität soweit zufrieden bin, kann ich vorsichtig das Papier vom Stoff abziehen.Der Mut beim Rakeln hat sich ausgezahlt: Das Ergebnis ist in meinen Augen noch einmal deutlich besser, als bei der Vorderseite. Vor allem bei der Geschwindigkeit der Entstehung kann keine andere Technik mithalten: Ich habe nicht einmal 15 Minuten gebraucht, ohne trocknen.Der Vorlage kann man hier auch deutlich ansehen, dass sie Farbe gelassen hat.Auch dieses Motiv muss ich nach dem Trocknen noch mit Protectmedium versiegeln.Versiegelt, getrocknet und gebügelt: Das Ergebnis ist einfach der Hammer, wie ich finde – vor allem, wenn man Vorbereitungs- und Durchführungszeit mit anderen Techniken vergleicht. Sogar absolute Anfänger bekommen hier binnen kürzester Zeit ein super schönes Ergebnis gezaubert. Meine Erwartungen – die ich ja eigentlich gar nicht hatte – wurden meilenweit übertrumpft.Hier kann man sehen, dass der Stoff an der Motivstelle etwas steifer ist, als vorher. Auf diesem Foto sieht es aber extremer aus, als es tatsächlich ist. Ich würde den Härtegrad mit einem normalen Aufdruck vergleichen. Nicht mehr so weich, aber auch nicht bretthart. Immer noch sehr angenehm zu tragen.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-15 at 19:02 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API