In den Bilderstrecken möchte ich dir zeigen, wie ich bei meinen Arbeiten vorgehe, in welcher Reihenfolge ich die Arbeitsschritte vollziehe und wie so langsam das fertige Werk entsteht.
Die einzelnen Schritte kommentiere ich dabei so gut es geht, damit man sie nachvollziehen kann.
Beginnen möchte ich dabei mit einer kurzen Beschreibung des Projekts und einer Auflistung der benötigten Materialien .
Los geht`s.
Das bemalte Handtuch
Da ich ja immer mal wieder auf Fragen aus den Kommentaren mit etwas längeren Artikeln antworten muss, kommen dabei auch einige neue Projekte zustande. So auch hier. Es kam die Frage auf, ob man auch Handtücher mit Stoffmalfarben bemalen könnte. Ich habe das Ganze einfach mit einem meiner älteren Handtücher getestet.
Hier kommt jetzt die Bilderstrecke dazu.
Benötigte Materialien
Handtuch (Baumwolle, kein Mikrofaser)
Stoffmalfarben für helle Stoffe – waschbar bis 60°C
Schablonen, Malerkrepp
Pinsel, Wasser, Brett, Mischpalette
Die einzelnen Arbeitsschritte in chronologischer Reihenfolge beginnen mit der Übertragung des Motivs und münden dann im Auftrag der unterschiedlichen Farbschichten.
Dieses Handtuch soll es werden. Bis jetzt ist es noch langweilig einfarbig blau. Das ändert sich gleich.
100% Baumwolle – das ist wichtig. Außerdem muss das Handtuch natürlich auch vorher appretur- und weichspülerfrei gewaschen werden.
Auch hier kommt unter das zu bemalende Ende Stoff mein Brett. Klar hätt ich das Handtuch auch aufklappen können, damit keine doppelten Lagen dort liegen. Aber erstens kann dann immer noch Farbe auf meinen Schreibtisch durchdrücken und zweitens nimmt ein aufgeklapptes Handtuch sehr viel Platz weg. Bei den Farben muss übrigens darauf geachtet werden, dass sie bis 60°C waschbar sind. Ansonsten ist der Farbspaß nur von kurzer Dauer.
Da es hier mit dem Übertragen von Vorlagen schwierig wird, aufgrund der Schlaufen, in denn der Stoff liegt, habe ich mich für einen Test mit Gelli Plate und Schablonen entschieden.
Der erste Versuch startet nur mit der Schablone und einem Stupfpinsel. Bei der Farbe habe ich mich für „Sand“ entschieden. Die Schablone habe ich mit einem Streifen Malerkrepp am Handtuch befestigt. Ich bin sehr gespannt, wie die Farbe sich auf den Schlaufen des Stoffes verhalten wird.
Die Farbe deckt erstaunlich gut, obwohl der Stoff ja nicht so besonders hell ist. Allerdings drückt man die Schlaufen auch etwas platt. Dadurch erhalten sie natürlich nur von einer Seite Farbe. Und man muss die Schablone ziemlich gut fixieren, da sie nicht plan auf dem Stoff aufliegt.
Schiebt man die Schlaufen mit dem Pinsel in die andere Richtung, fehlt dort Farbe. Man kann, muss sie aber nicht an jeder Stelle der Schlaufen auftragen.
Bevor ich die Schablone entferne, bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob das Schiffchen gleich wirklich zu erkennen ist. Die Verarbeitung fühlte sich auf jeden Fall ganz anders an, als bei anderen Stoffen.
Aber siehe da: Man kann es erkennen. Und es sieht sogar gar nicht ganz blöd aus. Nur zu detailliert sollten die Schablonen wohl nicht sein. Feinheiten lassen sich hier doch sehr viel schwerer abbilden als auf glatten Stoffen.
Die nächste Kombi: Ankerschablone, Lachsrot und die Gelli Plate. Hier sind schon ein paar filigranere Teile dabei. Mal sehen, wie das klappt.
Farbe auf die Schablone, abziehen und weiter verarbeiten…
Die Gelli Plate umdrehen und auf den Stoff stülpen…
Andrücken – sieht ja bis hierhin ganz verheißungsvoll aus…
…aber leider schluckt der dicke Handtuchstoff doch ein bisschen mehr Farbe als gehofft. Also muss ich noch einmal nacharbeiten. Und wie schon erwartet sind die Feinheiten am Seil nicht mehr wirklich als solche zu erkennen.
Also arbeite ich das Ganze mit einem Pinsel noch einmal nach.
Nachgearbeitet sieht der Anker auch gleich viel besser aus.
Das Steuerrad soll den Farbton „Jade“ bekommen. Da die Gelli Plate hier nicht so geeignet schien, habe ich wieder zur puren Schablone gewechselt.
Und jetzt wird gepinselt, was das Zeug hält.
Die maritimen Motive sind fertig. Natürlich sind sie nicht ganz so feingliedrig, wie auf normalen Stoffen. Doch ich finde das Ergebnis eigentlich ziemlich gut geworden und hätte damit so auch ehrlich gesagt nicht gerechnet.
Für die andere Seite habe ich mir ein schönes, kräftiges „Orientrot“ herausgesucht…
…denn hier soll es ein Handabdruck werden. Einfach umzusetzen und auch immer wieder eine gern genommene Geschenkidee!
Merke: Bei all diesen Techniken, bei denen die Farbe erst auf ein weiteres Medium aufgetragen wird und nicht direkt auf den Stoff, geht sehr viel unterwegs verloren. Egal ob Gelli Plate, Hand oder Stempel – beim Handtuch sollte man eher auf „direkte“ Methoden setzen, wie den Pinsel oder die Schablone.
Für ein kräftigeres Rot arbeite ich also auch hier noch einmal mit dem Pinsel nach.
Als letzten Test möchte ich noch etwas direkt neben den Handabdruck auf das Handtuch schreiben. Dafür nehme ich ein helles, freundliches Schwarz.
Das Schreiben mit dem Pinsel geht auch erstaunlich gut.
Sauber!
Das Bügeln war nun etwas trickreicher, da der Waschzettel – wir erinnern uns etwas weiter oben – eigentlich nur die niedrigste Bügeltemperatur vorsieht. Ich habe mich trotzdem für die Baumwollstufe entschieden. Das Handtuch war als und das Ganze ein Test – ich hatte also nichts zu verlieren. Solltest du auch ein Handtuch bemalen wollen, musst du abwägen, ob du die höhere Temperatur und damit eventuelle Schäden am Handtuch in Kauf nimmst oder bei niedriger Temperatur das Risiko des Auswaschens hinnimmst.
Die Schlaufen sind durch das Bügeln sehr platt geworden. Aber sie haben sich nach einigem Darüberstreichen auch wieder ganz gut aufgerichtet.
Und hier noch einmal die fertige Rückseite. Das Ergebnis ist definitiv besser geworden, als ich gedacht hätte.