In den Bilderstrecken möchte ich dir zeigen, wie ich bei meinen Arbeiten vorgehe, in welcher Reihenfolge ich die Arbeitsschritte vollziehe und wie so langsam das fertige Werk entsteht.
Die einzelnen Schritte kommentiere ich dabei so gut es geht, damit man sie nachvollziehen kann.
Beginnen möchte ich dabei mit einer kurzen Beschreibung des Projekts und einer Auflistung der benötigten Materialien.
Los geht`s.
Gronkhs „Lurch of us“-Shirt
Seit vielen Jahren sind die Let’s Plays von Gronkh Teil meines Lebens. Als kleiner Tribut musste irgendwann natürlich auch ein Gronkh Shirt her.
Aber wer wäre ich, wenn ich es nicht einfach selbst malen würde. 🙂 Nachdem ich schon das ein oder andere Shirt geschenkt bekommen hatte, brauchte ich also ein Motiv, dass ich noch nicht hatte. So fiel meine Wahl auf das „Lurch of us“-Shirt.
Passenderweise ist das zugrundeliegende „The Forest-LP“ eines meiner liebsten. Also gesagt, getan.
Als kleiner Hinweis sei noch gegeben, dass die Schrift das Leichteste an diesem Shirt war. Die vielen Details an Gronkhs Konterfei waren sehr zeitintensiv und erforderten eine ruhige Hand.
Vom Ergebnis bin ich aber sehr begeistert und es ist inzwischen eins meiner Lieblingsshirts, das mich auch schon auf die Gamescom begleitet hat.
- T-Shirt in Olivgrün
- Stoffmalfarben für helle und dunkle Stoffe
- Kopierpapier
- Vorlage
- Pinsel, Wasser, Brett, Mischpalette
Die einzelnen Arbeitsschritte in chronologischer Reihenfolge beginnen mit der Übertragung des Motivs und münden dann im Auftrag der unterschiedlichen Farbschichten.
Im Gegensatz zur Gronkh-Figur war die Schrift wirklich einfach. Natürlich sollte man auf eine saubere Linienführung achten, aber T-Shirt Stoff ist bei so etwas auch immer sehr gnädig. Es ist deutlich leichter, schöne und gerade Linien auf Shirts zu malen, als auf Pullovern.
Je dicker der Stoff, desto schwieriger wird es. Also sollte man für komplizierte und komplexe Motive lieber dünnere Stoffe wählen.
Aber gerade so ein auf den ersten Blick „sachlicher“ Font ist besonders angenehm zu malen: keine Schnörkel, keine kleinen Ecken und Kanten. Eine runde Sache also.
Beim Übertragen des Motivs war bei Gronkh auf der anderen Seite sehr viel mehr Feingefühl gefragt. Damit man hinterher noch alle Details gut erkennen kann, muss man sich hier entsprechend Zeit lassen.
Mehr zum Übertragen des Motivs auf den Stoff habe ich dir im dazu passenden Beitrag beschrieben.
Kleine Info am Rande: Ich bemale jetzt seit inzwischen bestimmt 17 Jahren Stoffe. Erwarte nicht, dass die Konturen bei dir direkt so ordentlich aussehen. Da steckt sehr viel Erfahrung und noch mehr Übung drin! Ich habe auch lange gebraucht, bis ich Konturen so ordentlich malen konnte.
Man kann sich beim Malen – gerade von Comic-Motiven oder anderen gezeichneten Grafiken – immer zwischen mehreren Varianten entscheiden.
Ich hätte bei diesem Motiv auch locker alle Schattierungen und Farbverläufe weglassen können. Das Shirt hätte hinterher trotzdem gut ausgesehen. Es kommt sogar vor, dass bei bestimmten Motiven diese Plastizität, die man über die Farbverläufe erreicht, gar nicht gewünscht ist.
Auf jeden Fall würde es das Malen deutlich vereinfachen und wer noch nicht so geübt ist, erleichtert sich die Arbeit so.
Allerdings gewinnen die meisten Shirts, die ich male, durch Schattenwürfe oder kleine Glanzpunkte noch einmal enorm an Ausstrahlung.
Entscheide also auf jeden Fall individuell, wie explizit du dein Bild ausgestalten willst.
Warum ich mit der Hautfarbe gerne an den Füßen oder anderen Extremitäten anfange? Ganz einfach: Sollte das Farbergebnis oder die Schattierung noch nicht so sein, wie ich es mir vorstelle, dann ist es an den Füßen weniger tragisch.
Wie im richtigen Leben schaut man auch den gemalten Figuren eher ins Gesicht, als auf die Füße. Habe ich also geschludert, muss der Betrachter sich nicht sofort fragen, was mit dem Gesicht los ist und warum Gronkh so entstellt aussieht.
Aber wenn man sich die Füße jetzt mal im Detail genauer anschaut, dann wirkt der Schattenwurf doch sehr natürlich und weich. Dem Gesicht steht also nichts im Wege.